Atemschutzleistungstest

Fit wie die Finnen

Das war am 12. Oktober 2016 das Thema der Schwaminger Atemschutzträger. Auf Grund der neuen Richtlinie, Tauglichkeitsuntersuchungen des Oö Landesfeuerwehrverband, trat mit 01.01.2016 die neue Atemschutztauglichkeitsuntersuchung in Kraft. Die Atemschutztauglichkeit wird im neuen Modell in drei Schritten ermittelt (vormals lediglich zwei Stufen: Untersuchung durch Arzt und subjektive „Tagesverfassung“). Zu den bisherigen Überprüfungen kommt nun noch ein einsatzbezogener Leistungstest zur Feststellung der körperlichen Eignung hinzu. Dieser sogenannte „Finnentest“ muss jährlich mit einer Zeittoleranz von drei Monaten in der eigenen Feuerwehr durchgeführt werden und ist mit positivem Ergebnis zu absolvieren. Als Erstabsolventen stellten sich Kommandant Kralik K., Gruppenkommandant und Atemschutzwart Inderst M., Gruppenkommandant Kralik K., Gerätewart Greil A. und Jugendbetreuer Schedlberger A. den teils schwierigen Test.
Gesund sein heißt nicht automatisch atemschutztauglich sein
Die bisherige ärztliche Atemschutzuntersuchung diente lediglich der Feststellung der körperlichen Gesundheit für das Tragen von schwerem Atemschutzgeräten bei der Feuerwehr. Der nunmehrige Atemschutzleistungstest dient der Feststellung der körperlichen Eignung der Atemschutzgeräteträger. Ziel ist die Feststellung der Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Motorik, Koordinationsvermögen unter Belastung etc.) sowie eine Selbstreflexion der eigenen Fitness anhand vorgegebener Belastungsübungen. Durch den Leistungstest und das Heranführen an die persönlichen Leistungsgrenzen soll das Bewusstsein der Atemschutzträger für körperliche Fitness im Feuerwehrdienst gestärkt werden.
Der Test im Detail
Neben der gesundheitlichen Eignung ist der positiv absolvierte Atemschutzleistungstest eine wesentliche Voraussetzung für das Tragen von „schwerem“ Atemschutz. Es handelt sich dabei um einen genormten und wissenschaftlich evaluierten Mindeststandardleistungstest für Atemschutzgeräteträger in kompletter persönlicher Schutzausrüstung über 5 Stationen. Ausgearbeitet wurde dieser Test in Finnland, darum auch „Finnentest“. Die Anforderungen sind für Frauen und Männer gleich. Für den Test hat jeder Atemschutzgeräteträger 14,5 Minuten und eine Füllung des Pressluftatmers Zeit. Nach dem Test wird außerdem das Pulsverhalten analysiert. Über den erreichten Maximalpuls und den vor Beginn gemessenen Ruhepuls können Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit gezogen werden. Wird eine Station schneller absolviert als vorgegeben, verbleibt die Restzeit als Pause bis zum Start der nächsten Übung.

Station 1: Gehen ohne und mit zwei Kanistern (Zeit: 4 min)
100m gehen mit Kanister (je 16,6 kg) und 100m gehen ohne Kanister

Station 2: Stiegen hinauf und heruntersteigen (Zeit: 3,5 min)
ca. 180 Stufen (90 hinauf und 90 hinunter)

Station 3: Hämmern eines LKW-Reifen (Zeit: 2 min)
Mit einem Vorschlaghammer (ca. 6kg) muss ein LKW-Reifen (ca. 47kg) über eine Strecke von drei Metern geschlagen werden.

Station 4: Unterkriechen und übersteigen von Hindernissen (Zeit: 3 min)
Auf einer Länge von acht Metern werden mit einem Abstand von zwei Metern 60cm hohe Hindernisse aufgebaut. Die Hindernisbahn soll dabei eine Breite von zwei Metern nicht unterschreiten. Diese Hindernisse müssen in drei Durchläufen abwechselnd unterkrochen bzw. überstiegen werden.

Station 5: C-Schlauch einfach rollen (Zeit: 2 min)
Ein C-Schlauch (15 Meter) muss einfach aufgerollt werden. Dabei darf sich das Ende nicht von der Stelle bewegen.

Auch wenn wir dem Test anfangs kritisch gegenüber standen, sind wir nach unserem ersten Probedurchgang davon überzeugt, dass er eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Check darstellt. Die Idee an sich ist gut, deshalb werden wird auch den Leistungstest in Zukunft vorschriftsmäßig durchführen.

Wir bedanken uns bei unseren Atemschutzwart HBM Inderst Markus für das organisieren und die Durchführung.

 

 

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